Die Prüfung für das Funkerzeugnis wird beim Fernmeldebüro abgelegt. Allerlei Interessantes findest du daher auch auf deren Homepage. Die Prüfung ist öffentlich, weshalb wir DRINGEND empfehlen, dass du dir eine Prüfung vorab ansiehst. Man bekommt dann schon sehr genau ein Gefühl was wie genau verlangt wird.
Die Prüfung wird von einer Komission abgenommen. Sie besteht aus einem praktischen Teil (Funkbeispiel und Übersetzungstext) sowie einem Theorietest. Den praktischen Teil prüft ein anwesender Fluglotse, den Theorieteil prüft der Vorsitzende, jemand von der Fernmeldebehörde.
Du musst zur Prüfung einen Lichtbildausweis und den Nachweis mitnehmen, dass die Prüfungsgebühr eingezahlt wurde. (Mittlerweile gibt es auch die Möglichkeit zur Bankomatzahlung) Im Gegenzug bekommt man bei Bestehen der Prüfung sofort ein Funkerzeugnis in die Hand gedrückt. Solltest du die Prüfung nicht bestehen, hast du eine 3 monatige Sperrfrist, bevor du wieder antreten darfst. Diese Sperrfrist gilt nur für das Zeugnis zu dem du zur Prüfung angetreten bist. Andere Zeugnisse dürfen sofort wieder angemeldet werden. (z.B. EFZ durchgefallen, Anmeldung EFZ erst nach 3 Monaten, Anmeldung BFZ oder AFZ Anmeldung ab sofort.)
Der "Killerteil" bei den Prüfungen ist das praktische Prüfungsbeispiel. Dies ist auch der Teil auf den du dich am genauesten vorbereiten wirst. Du bekommst eine Angabe ganz ähnlich wie auch bei unseren Trainingsbeispielen in der Student Area. Die Beispiele enthalten je nach Zeugnis einen VFR und einen IFR Teil, sowie einen deutschen und einen englischen Teil.
Du setzt dich vor das Funkgerät. Der praktische Prüfer, der mit dir funkt, sitzt in einem anderen Raum, du kannst also nur über Funk mit ihm kommunizieren. Du stellst die richtige Frequenz ein und rufst wie wenn du einem Flugzeug sitzen würdest.
Häufig unterbricht der Prüfer die Prüfung und läßt dich bei einem anderen Teil weitermachen. Die Beispiele wären sonst zu lange. Üblicherweise funkst du so zwischen 10 und 20 Minuten. Nachdem der Prüfer das Beispiel beendet, setzt du dich wieder zurück und der nächste Prüfling geht zum Gerät.
Bei einem EFZ oder AFZ bekommst du auch einen Übersetzungstext auf Englisch. Der Text muss schriftlich ins Deutsche übersetzt werden. Übersetze den Text SEHR genau; auch alle Abkürzungen etc. (VFR = Sichtflug, ATC = Flugverkehrskontrolle etc.) Das Englisch ist zum Teil, wie in Veröffentlichungen der Luftfahrt üblich, sehr kompliziert. Wenn du einen Trainingszugang bei Radiocheck hast, dann findest du in der "Member Area" die Texte mit Musterübersetzungen zum Download.
Die Theorie wird in Form von Multiple Choice Tests geprüft. Aus den drei Teilen (Recht, Technik & Sonderbestimmungen für den Flugfunk) werden jeweils 3-4 Fragen gestellt. In Summe müssen 75% der Fragen richtig beantwortet sein. Aus jedem Teilbereich müssen mindestens 50% korrekt sein.
Die Fragen sind zu Teil veraltet und manche sogar falsch. Die meisten haben kaum mit der täglichen Funkpraxis zu tun. Eine Neugestaltung ist seit längerem in Planung. Radiocheck empfiehlt die veröffentlichten Antworten auswendig zu lernen. Die Fragen kannst du, wenn du einen Radiocheck Trainingszugang hast komfortabel online trainieren.